Zahnspangen

Zahnspangen gehören zu den ältesten zahnmedizinischen Hilfsapparaturen. Streng genommen handelt es sich beim Begriff Zahnspange um eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Hilfsmitteln wie Spangen, Klammern und andere Halterungen. Zahnärzte und Kieferorthopäden versuchen durch das zielgerichtete Einsetzen von Zahnspangen, Fehlstellungen bei Patienten zu korrigieren. Die Fehlstellungen können sowohl die Zähne als auch den Kiefer betreffen. Bereits im 19. Jahrhundert wurden erste Versuche unternommen, Zahnpatienten mithilfe festsitzender Spangen zu einem schöneren und gesünderen Gebiss zu verhelfen. 1920 entstand dann die erste herausnehmbare Zahnspange, die im Lauf der Zeit weiter optimiert und diversifiziert wurde. Während die Korrektur des Gebisses früher oft mit dem Einsetzen einer klobigen Apparatur einherging, dominieren heutzutage grazile und oft transparente Schienen den Markt für Zahnspangen. Grundsätzlich können Zahnspangen in herausnehmbare und festsitzende Apparaturen unterschieden werden. Wenn Sie oder Ihr Kind eine herausnehmbare Spange benötigen, wird zunächst der Zahnarzt oder Kieferorthopäde einen Abdruck des Gebisses machen und anschließend auf Basis dessen die Zahnspange gefertigt. Die gebräuchlichsten herausnehmbaren Zahnspangen sind die Aktiven Platten, die insbesondere für Kinder mit Fehlstellungen verwendet werden. Aktive Platten bewirken eine Begradigung des Gebisses. Ebenfalls herausnehmbar und somit für Sie als Patient flexibel einsetzbar sind kieferfunktionsunterstützende Geräte, die die Aufgabe besitzen, durch stete Reizung die Kaumuskulatur zu Modifikationen anzuregen. Festsitzende Zahnspangen, wie Multibracketapparaturen und Multibandapparaturen, bleiben oft über mehrere Jahre im Gebiss des Patienten. Um ästhetische Beeinträchtigungen zu vermeiden, können unsichtbare und zahnfarbene Varianten gewählt werden. Behandlungen mit Zahnspangen werden oft bereits im Kindesalter durchgeführt, da zu diesem Zeitpunkt eine positive Beeinflussung des Gebisses am erfolgversprechendsten ist. Für die Erwachsenenbehandlung wurde eine Aligner-Therapie entwickelt, bei der das Behandlungsziel schrittweise durch den Einsatz von transparenten und damit unauffälligen  Kunststoff-Zahnschienen erreicht wird. Mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms wird errechnet, wie viele und welche Korrekturschritte notwendig sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Für jede Korrekturphase wird dann eine individuelle Schiene produziert, die jeweils  circa zwei Wochen lang getragen wird. In dieser Zeit werden die Zähne durch Druckausübung kontinuierlich in die vorher errechnete Richtung bewegt. Die Dauer der Behandlung liegt je nach Grad der Fehlstellung üblicherweise zwischen circa 6 und circa 18 Monaten. Zu den Hauptgründen, die für eine Behandlung mit einer Zahnspange sprechen, gehört neben der Ästhetik auch die Zahngesundheit: Gerade Zähne können ihre Funktion im Gebiss optimal erfüllen, wodurch Überlastung und Folgeerkrankungen, wie Karies und Gingivitis, vermieden werden können. Auch einzelne, schlechtsitzende Zähne können durch Zahnspangen zielgenau und ohne Beeinträchtigung der anderen Zähne behandelt werden.
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