Wie, der ist nicht echt?

Tamara Steiger und ihr Leben mit einem Implantat

Zahnimplantat – ein Begriff, den junge Menschen nicht häufig benutzen. Besonders nicht, wenn es sie selbst betrifft, denn natürlich wünscht man sich, dass man selbiges nie benötigen wird. Bei Tamara Steiger aus Hamburg war das jedoch der Fall...

Dabei begann alles eher unspektakulär mit einem Besuch beim Zahnarzt. Mit einem pochenden Gefühl meldete sich ein Zahn in Tamaras Mund und machte sich bemerkbar. Schnell war klar, der Übeltäter braucht eine Wurzelbehandlung. Eine Diagnose, die viele Menschen nicht von ihrem Zahnarzt hören möchten. Doch „wat mutt, dat mutt“ sagt man in Hamburg so schön. Die Behandlung war zunächst erfolgreich und der Zahn bereitete für ein paar Monate keine Probleme. Doch dann traten erneut Schmerzen auf und der Zahn musste gezogen werden.

Implantat oder Brücke? Tamara hat sich für ein Zahnimplantat entschieden.
Legt großen Wert auf eine ausführliche Beratung ihrer Patienten – Dr. med. dent. Meike Ehmann.

„Ich hatte gehofft, dass der Zahn nicht raus muss. Ich wusste bereits, dass für eine Brücke gesunde Zähne beschliffen werden müssen. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden“, erklärt die 29-Jährige. Im Gespräch mit ihrer Zahnärztin Frau Dr. med. dent. Meike Ehmann entschied sich Tamara dann für eine  andere Lösung.

Der Zahnersatz sollte nicht zu Lasten der gesunden Zähne eingesetzt werden, darum fiel die Wahl auf die Versorgung mit einem Zahnimplantat, also einem Metallstift, der wie ein echter Zahn fest im Kiefer sitzt. Als künstliche Wurzel hält er den auf ihm befestigten Zahnersatz, wie in Tamaras Fall die Keramikkrone.

Neben Frau Dr. Ehmann als Zahnärztin erfordert diese Option auch die Arbeit eines Oralchirurgen. Nachdem der betroffene Zahn entfernt wurde, setzte der Chirurg den Titan-Implantatkörper ein. Dieser Teil des Implantats ähnelt einer Schraube und ist mit einem Gewinde versehen. Der Chirurg bringt diesen in den Kieferknochen ein und legt so die Grundlage für den weiteren Implantataufbau. Anschließend wird eine Einheilkappe auf das Implantat aufgeschraubt und die Wunde vernäht. Nun erfolgt die Einheilungszeit, denn das Implantat muss einwachsen, damit der spätere Zahnersatz sicher im Kiefer verankert ist. Die Dauer der Einheilungszeit von Implantaten ist sehr unterschiedlich und individuell abhängig vom Heilungsprozess und der Knochenqualität. In der Regel dauert es zwischen drei und sechs Monaten, bis die Implantate verwachsen sind. „Besonders bei Implantatversorgungen ist es wichtig, dass Zahnarzt und Oral- oder Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurg eng zusammenarbeiten, um den Patienten gemeinsam bestmöglich zu behandeln“, erläutert Dr. Ehmann.

Ein prüfender Blick, ob die Farbe stimmt.
Sieht alles gut aus – Dr. Ehmann erklärt Tamara den Röntgenbefund.

Die erfahrene Zahnmedizinerin mit eigener Praxis in Hamburg berücksichtigt jedoch noch weitere Aspekte, bevor sie ihren Patienten geeignete Empfehlungen gibt. Im Beratungsgespräch erfragt sie Bedürfnisse und Materialansprüche des Patienten, die erfüllt werden müssen. Hierbei spielen auch Allergien oder Unverträglichkeiten eine Rolle oder ob der Patient an Bruxismus leidet, also mit den Zähnen knirscht. Dr. Ehmann selbst ist noch ein weiterer Punkt sehr wichtig: „Ich achte immer darauf, dass ich meinen Patienten Zahnersatz empfehle, der sicher ist und aus zertifizierten Materialien hergestellt wird.“ Für sie eine Frage des Qualitätsmanagements.

Bis eine Zahnimplantat-Behandlung abgeschlossen ist, sind mehrere Schritte notwendig. Zunächst erfolgt nicht nur die Behandlung des kranken Zahns, sondern auch eine ausführliche Beratung zu Behandlungsoptionen, Risiken und Kosten. Besonders bei Implantaten muss dem Patienten bewusst sein, dass ihn ein operativer Eingriff erwartet. Dieser beginnt mit einer umfassenden klinischen und röntgenologischen Diagnostik. Danach wird ein Abdruck der Zähne des Patienten genommen, damit die Implantatkrone (auch Suprakonstruktion genannt) vom Dentallabor gefertigt werden kann.

Damit die finale Krone auf dem Implantat nicht von den benachbarten Zähnen zu unterscheiden ist, hat Jens Militzer, Laborleiter des Hamburger Flemming Dental Labors, Tamaras Zahnfarbe bestimmt. Schließlich soll sich das Implantat mit der Krone perfekt in die natürliche Zahnreihe einfügen. Nach der Einheilungszeit des Implantats ist Dr. Ehmann wieder am Zug. Sie und Tamara schauen gemeinsam auf das Röntgenbild. Der Implantatkörper ist inzwischen eingeheilt und der endgültige Zahnersatz kann nun das Implantat komplettieren. Die individuell in Form und Farbe angefertigte Zahnkrone wird eingesetzt.

„Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl zu wissen, dass wieder alle Zähne vollständig sind. Ich kann wieder Lachen, ohne Angst zu haben, dass jemand eine Lücke in meinem Mund entdecken könnte“, sagt Tamara über das Ergebnis. „Direkt nach dem Einsetzen der Krone fühlte es sich an, als wäre ein Fremdkörper in meinem Mund. Aber schon nach wenigen Tagen spürte ich keinen Unterschied mehr“, erklärt die junge Frau und strahlt dabei.

Auch Jens Militzer ist zufrieden mit dem Ergebnis. Er erlebt es eher selten, dass Patienten so aufgeklärt sind wie Tamara und spezielle Wünsche äußern, sich also zum Beispiel für ein bestimmtes Material interessieren. In Tamaras Fall ist es ein Titan-Implantat geworden, da dieses sehr gewebefreundlich und in Langzeitstudien erprobt ist. Eine andere Option wäre ein Implantat aus Zirkon (Vollkeramik), das sich bei Patienten anbietet, die allergisch auf Metall reagieren. Preislich unterscheiden sich die beiden Varianten kaum voneinander. Apropos Preis: Bei Implantatversorgungen handelt es sich um eine Privatleistung, für die der Patient weitestgehend selbst aufkommen muss. Da die Regelversorgung in einem Fall wie Tamaras eine Metall-Brücke mit Teilverblendung vorsieht, wird lediglich ein Bruchteil der Kosten von der Krankenkasse getragen. Wie sich die Kosten zwischen Patient und Krankenkasse aufschlüsseln, haben wir in einem Video zu Zahnersatzkosten für Sie erklärt.

Ein strahlendes Lächeln – Welcher Zahn das Implantat ist? Bei Tamara nicht zu erkennen.

Tamara ist glücklich mit ihrer Entscheidung für ein Implantat. Mit einer guten Mundhygiene und regelmäßigen Prophylaxe-Terminen bei ihrer Zahnärztin brachte sie beste Voraussetzungen mit. Auch mit dem Implantat ändert sich in Sache Pflege kaum etwas: Regelmäßiges Zähneputzen und das Benutzen von kleinen Interdental-Bürstchen oder Zahnseide sind die halbe Miete. Sollte einmal etwas mit dem Implantat oder der Krone sein, gilt: Ab zum Zahnarzt. Dieser kann auch im Rahmen der halbjährlichen Reinigung behilflich sein. „Ich bin von meiner Wahl überzeugt und mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wenn es um meine Gesundheit geht, möchte ich keine Kompromisse bei der Qualität eingehen. Während des ganzen Behandlungsprozesses fühlte ich mich von allen Seiten gut beraten und sicher“, betont Tamara und freut sich auf ihr Leben mit Implantat, das sich anfühlt, als wenn es keines wäre.