Eine lohnende Alternative zu Kunststofffüllungen: Das Inlay

Herkömmliche Zahnfüllungen aus Amalgam oder Kunstoff sind den meisten Patienten bekannt. Doch es gibt eine bessere Alternative: Das Inlay. Der Deutsche Ärzte-Verlag gab an, dass die Überlebensraten für Goldinlays nach 10 Jahren bei 87,5% und für Keramikinlays nach 7 Jahren bei 91% liegen. Im Vergleich dazu liegt die Haltbarkeit von Kunstsofffüllungen nur bei 4-6 Jahren. Somit stellen Inlays einen besonders langlebigen Zahnersatz dar.

Zahntechniker Gregor Kalus arbeitet seit 35 Jahren in der Dentalbranche und bringt jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Zahntechnik mit. Als Geschäftsführer des Flemming Dental Labors in Lübeck plant, gestaltet und fertigt er mit seinem Team hochwertige ästhetische Zahnersatzlösungen.

Einen schönen guten Morgen, Herr Kalus. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Beginnen wir gleich mit der ersten Frage: Was ist eigentlich ein Inlay?

Ein Inlay ist Zahnersatzmaterial, was im Falle einer Schädigung des Zahnes in den Zahn eingesetzt wird. Die Inlay-Restauration ist eine von vielen Techniken, um beispielsweise durch Karies entstandene Schäden zu reparieren. Sie stellt eine Möglichkeit von Zahnersatz dar.

 

Und welchen Vorteil bietet die Inlay-Restauration für den Patienten im Vergleich zu herkömmlichen Füllungen?

Also, die wesentlichen Vorteile sind, dass das Inlay passgenauer und langlebiger ist als die üblichen Kunststofffüllungen, welche der Zahnarzt am Behandlungsstuhl durchführt. Das Inlay wird im Labor hergestellt und besteht in aller Regel aus Keramik oder einer Goldlegierung.

 

Worin unterscheiden sich Inlays aus Keramik von Inlays aus Goldlegierungen?

Im Wesentlichen unterscheiden sich beide Materialien in der Farbe und in ihrer Ästhetik: Goldlegierungen sind natürlicherweise goldfarben und Keramiken haben eine eher durchschimmernde Farbe. Deswegen lassen sich Inlays aus Keramik an die Farbe des jeweiligen Zahnes sehr viel besser anpassen. Gold gilt als der Klassiker, der seit Jahrzehnten funktioniert, während Keramiken relativ neu sind. Sie wurden in den letzten 20 Jahren stetig verbessert und zeigen mittlerweile auch sehr lange Überlebensraten.

 

Wie lange dauert eine Behandlung mit Inlays?

Das lässt sich im Allgemeinen schwer sagen. Zunächst einmal bedarf es beim Zahnarzt einer gewissen Vorbereitung. Einmal die Diagnose, dass der Zahn in irgendeiner Form behandlungsbedürftig ist. Dann gibt es in aller Regel eine Vorbehandlung, beispielsweise in Form einer Parodontosebehandlung oder einer Zahnreinigung. Anschließend findet eine Präparation und Abformung des Zahnes statt, welches für das Inlay nötig ist.

Zu dem Behandlungsprozess beim Zahnarzt kann ich jedoch keine konkrete Auskunft geben, da ich Zahntechniker bin. Der Prozess für die Herstellung eines Inlays dauert beispielsweise bei uns im Labor circa eine Woche. Wenn zwei oder drei Inlays hergestellt werden sollen, kann es tatsächlich auch bis zu zehn Tagen im Labor dauern. Die Dauer des Einsetzungsprozesses ist abhängig von dem jeweils verwendeten Material.

Bei Keramik-Inlays dauert das sogenannte adhäsive Einsetzverfahren länger, da bestimmte Voraussetzungen zwingend erforderlich sind. Im Mund muss eine völlige Trockenheit beim Einsetzen herrschen. Der Zahnarzt deckt den Zahn normalerweise mit einem gummiartigen Schutz erst einmal ab, damit an die Stelle, wo das Inlay eingesetzt wird, keine Feuchtigkeit gelangen kann. Dies ist ganz entscheidend für die Haltbarkeit und den sicheren Halt der Inlays aus Keramik. Inlays aus Goldlegierung hingegen werden auf konventionelle Weise mit einem konventionellen Zement eingesetzt.

 

Was für Kosten kommen da auf einen zu?

Ein Keramik-Inlay kostet bei uns im Labor Lübeck circa 220 Euro zuzüglich Steuern. Ein Gold-Inlay kostet circa 300 Euro, je nach Goldlegierung. Beide Preise hängen von der Größe der Zahnfüllung ab. Wenn nur die Kaufläche des Zahnes ersetzt werden muss, dann spricht man von einem einflächigen Inlay. Wenn neben der Kaufläche auch noch eine Seitenfläche dazukommt, dann spricht man von einem zweiflächigen Inlay. Sogenannte mehrflächige Inlays werden eingesetzt, wenn die Regionen Richtung Mund und Wange auch ersetzt werden müssen. Die jeweilige Form des Inlays bestimmt den Preis, je nach dem, wie viele Flächen ersetzt werden müssen.

 

Lassen sich Keramik-Inlays noch verblenden, also individuell an die jeweilige Zahnfarbe und Beschaffenheit des Patienten anpassen?

Ich sage es mal so: Man kann Inlays bemalen. Das Inlay aus Keramik hat einen Chamäleoneffekt, denn das Material ist leicht durchscheinend, so dass es praktisch die Farbe des Zahnes annimmt. Wenn es glasklar wäre, würde der Zahn durchscheinen. Die Inlays sind in verschiedenen Intensitäten, sogenannten Transluzenzstufen, verfügbar. Je nach Zahnfarbe wird eine andere Transluzenz zur Herstellung gewählt. Nach der Fertigung kann das Keramik-Inlay ergänzend noch mit Keramikfarbe bemalt werden, um es zusätzlich der individuellen Zahnfarbe noch genauer anzupassen.

 

Kommen wir zur letzten Frage: Muss man bei Inlays auf eine besondere Zahnhygiene achten?

Die Frage würde ich ganz klar mit ‚Nein‘ beantworten. Das Inlay sollte so gut und so passgenau sein, dass es nur den Bereich ersetzt, den der Zahnarzt tatsächlich vom Zahn entfernt hat. Wenn das der Fall ist, dann braucht das Inlay an sich nicht besonders gepflegt werden. Der Zahn braucht keine Extrabehandlung, sondern kann so geputzt werden, wie die natürlichen Zähne auch.

 

Vielen Dank, Herr Kalus, für das sympathische Gespräch.

Gregor Kalus

Zahntechniker und Geschäftsführer
Flemming Dental Lübeck

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